Risse im Mauerwerk: Baupfusch oder Materialschwund?

Bröselnde Porenbetonsteine: Die Fälle von Hausbesitzern häufen sich
Aktuell begleite ich bei 4 Gebäuden in der Region Stuttgart die Sanierung als Bausachverständiger. Überall zeigt es sehr deutlich: Allein durch die sanfte Berührung des Porenbeton-Mauerwerks löst sich das Material der Porenbetonsteine in Brösel auf.
Bei betroffenen Gebäude bilden sich oft, von einem Tag auf den anderen, Risse in den Wänden und lösen den Putz ab. Das sind keine Setzungsrisse in der Putzoberfläche sondern Druckrisse in den darunter befindlichen Porenbetonsteinen. Der Druck kommt von oben und das Mauerwerk knickt sozusagen ein.
Zu geringe Druckfestigkeit sorgt für Gefahr
Am Gebäude haben wir an mehreren Stellen Gesteinsproben entnommen (siehe Video) und durch die Materialprüfungsanstalt (MPA) der Universität Stuttgart prüfen lassen. Diese kam zu einem eindeutigen Ergebnis: "Die Anforderungen nach DIN EN771-4 in Verbindung mit DIN 2000-4040 an Porenbeton-Plansteine der Festigkeitsklasse 2 wurden von den geprüften Proben nicht erfüllt." Es sollte jedoch die urspüngliche Festigkeitsklasse 4 des Porenbetonstein erreicht werden.
Wir sorgten in der Folge dafür, dass als Sofortmaßnahme die Decke provisorisch abgestützt wurde, um Lasten auf das betreffende Mauwerwerk zu entfernen. Ein Gebäude musste bereits wegen Einsturzrisiko geräumt werden.
Welche Gebäude sind von bröselnden Porenbetonsteinen betroffen?
Untern den betroffenen Gebäuden sind Baujahre ab 1992 bis 2012 zu finden, welche mit Porenbetonsteinen errichtet wurden. Derzeit sind wir in der Region Stuttgart bei 38 Gebäude mit einem Sachverständigen Kollegen in der Bearbeitung.
Wenn auch Sie von mangelhaften Porenbetonsteinen betroffen sind, nehmen Sie direkt Kontakt zu mir auf und ich berate Sie über Ihre Möglichkeiten.
Reportage des SWR
Entnahme von Proben
Bildmaterial: SWR
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